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Poetry

Wirre Gedanken, wirres Leben

Über uns kreuzen Flugzeuge den Weg der Vögel, unter uns bewegen wir uns Maulwürfen gleich mit der U-Bahn durch die Stadt. Über den Wolken, unter der Erde – wo leben wir eigentlich? Was ist das Hier und Jetzt?

Wir werden geboren, um unter der Erde zu enden und in den Himmel aufzusteigen. Das Dazwischen – wo ist es hin? Wo ist das Leben? Wir hetzen von A nach B, doch ist nicht der Weg unser eigentliches Ziel?

Wir sitzen zwischen den Stühlen, anstatt einfach zu leben und zu lieben. Das Leben, ein wirrer Weg. Neue Pfade verborgen im Dickicht tun sich plötzlich auf. So eben noch sichere Wege und breite Alleen enden auf einmal im Nirgendwo. Das Ziel kennen wir noch nicht. Den Weg, den wir beschreiten, kennen wir noch nicht – ein Auf und Ab aus Freud und Leid. Manchmal stehen wir unerwartet vor verschlossenen Türen, die gerade noch offen schienen. Andere schlagen wir selber mit einem lauten Knall zu. Doch wir gehen weiter, immer weiter.

Währenddessen ziehen Flugzeuge weiter ihre Kreise und U-Bahnen rasen durch die unterirdische Nacht. Irgendwo in dieser Stadt wird gerade Liebe gemacht, schreien sich liebende Menschen an. Was hat die Welt aus uns gemacht? Ein Kind wird geboren, ein alter Mensch stirbt. Und wir, wir sitzen auf der Fensterbank, schauen raus in die Nacht. Die Nacht nimmt uns mit auf ihrem Streifzug durch die Stadt. Sie trägt uns davon auf ihren Schwingen. Die wirren Gedanken – auf und davon?

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